Die Waffenschmiede

Walter und Eik sind Vater und Sohn und wohnen in der für den Jagdwaffenbau traditionell geprägten Gegend im Thüringer Wald. Walter wollte früher eigentlich immer Zimmermann werden, genau wie einst sein Vater. Allerdings bekam er dafür keine Lehrstelle.

Beim VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann in Suhl begann er deshalb mit der Ausbildung als Jagdwaffenschäfter. Nach kurzer Zeit sollte er aber die Ausbildung wechseln zum Waffensystemmacher. Mittlerweile ist Walter 72 und frickelt und tüftelt immer noch in seiner kleinen Werkstatt. Aus einzelnen Metall- und Holzkomponenten entstehen wertvolle Jagdwaffenunikate. Sein Können scheint grenzenlos, denn was eigentlich nicht funktionieren kann, macht Walter möglich. Er ist das Systemgenie, er lebt sein Handwerk!

 

Und dann kommt Eik ins Spiel. Er ist der Filigrankünstler der beiden und veredelt die Waffen mit einzigartigen Gravuren. So wird der Wert der individuell gebauten Jagdwaffe noch durch ein Kunstwerk gesteigert, indem Jagdmotive, Laub oder Arabesken ein- oder herausgearbeitet werden. 

 

Ich durfte Walter und Eik in ihrer Werkstatt besuchen und portraitieren. Dort lebt Geschichte in einem besonderen Mikrokosmos aus Chaos und System, welches scheinbar nur durch die beiden beherrscht werden kann. Es wird jedoch nicht mehr lange dauern, bis dieses Handwerk aussterben wird. Die industrielle Fertigung von Jagdwaffen hat den Markt erobert und nur die wenigsten Jäger legen sich individuell gefertigte Jagdwaffen zu, welche ein Vielfaches der industriell gefertigten Massenware kosten, qualitativ aber einzigartig sind.

 

Die komplette Serie gibt es hier zu sehen.

 

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